International Training on Disaster Medicine

International Training on Disaster Medicine im Rahmen der Pre-GA des IFMSA March Meetings 2017

Berich von Amelie Hofmann
Bundeskoordinatorin für Public Health 2016/17

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Tag 1:

Nach einer ersten Klärung grundlegender Begriffe und worum es bei Katastrophenmedizin überhaupt geht, führten wir ein kulturelles Spiel durch, das die Kommunikationsschwierigkeiten zwischen zwei Gruppen auf sehr unterhaltsame Weise darstellte, von denen der einen eine Katastrophe widerfahren war und die andere kam, um zu helfen. Beide Gruppen hatten sodann einen Weg zu finden, über die kulturellen Unterschiede hinweg eine Lösung des Problems zu finden und die Katastrophe (in diesem Fall eine eingestürzte Brücke) zu beheben. Als Nächstes trugen wir in Kleingruppen die zwischen 1995 und 2015 geschehenen Katastrophen zusammen, die uns noch aus den Medien bewusst war, wägten sie gegeneinander ab und beschäftigten uns mit der Frage, warum die absolute Zahl der Kastastrophen sowie die davon betroffenen Menschen eine steigende Tendenz aufweist. Als nächster Punkt wurde uns der Zyklus einer Katastrophe mit den zugrunde liegenden Konzepten vertraut gemacht.

Der nächste Themenblock zur Einführung beschäftigte sich mit Gesundheitsversorgung in Katastrophen sowie die daraus resultierenden direkten/indirekten Effekte auf die Gesundheit von Populationen versus der Effekte auf Gesundheitssysteme auf der anderen Seite.

Anschließend folgte die theoretische Einführung in das Thema Prä-Hospital Management, die ein wichtiges Fundament für unsere späteren praktischen Übungen bildete. Sie erläuterte dabei die verschiedenen Phasen und das Konzept des Advanced Medical Post.

Triage als nächste Einheit vermittelte uns weitere essentielle Grundlagen der Katastrophenmedizin. Die Schlüsselkonzepte bzw. die goldenen Regeln wurden uns ausführlich mit einer Übung und einem Spiel verdeutlicht, welche das Dilemma bzw. die ethischen Herausforderungen der Triage klar machten als auch gleichzeitig die grundlegende Anwendung trainierten.

Den Abschluss des ersten Tages bildete mit die Einheit Katastrophenmanagement im Krankenhaus und machte uns vertraut mit METHANE, dem Übergabebericht. Außerdem wurde uns vorgestellt, wie sich die Notaufnahme eines Krankenhauses auf eine Katastrophe vorbereitet und bot uns eine Veranschaulichung der typischerweise drei Wellen von Opfern, die nach einer Katastrophe ins Krankenhaus strömen sowie der typischen Krankheitsmuster bei bestimmten Katastrophen.

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Tag 2:

Der mittlere Tag der pre-GA begann mit der Einheit Psychologischer Erster Hilfe und legte dar, wie wir mit Patienten in akuten Stresssituationen umgehen können, um sie zu auf mentaler Ebene zu erreichen, bevor wir mit der Behandlung somatischer Schäden anfangen können. Untereinander teilten wir Methoden, wie wir im Alltag mit (dys)stressbelasteten Situationen umgehen.

Anschließend folgte eine theorielastige und komplexe, aber nicht weniger wichtige Einheit zum Thema International Response and Cluster Systems und vermittelte Grundlagenwissen zu den internationalen Organen sowie deren Aufgaben im Falle des Auftretens von Katastrophen.

Um dem SCORP-Aspekt des Workshops mehr Geltung zu verleihen, erhielten wir daraufhin eine Einführung in die Menschenrechte und diskutierten deren zeitgenössische Relevanz. Sie werden als universell bezeichnet, was heutzutage relativ zu sehen ist: 1948 waren gerade einmal circa 50 Nationen bei der Unterzeichnung dabei. Obwohl oft davon in der Öffentlichkeit gesprochen wird und sie regelmäßig eingefordert werden, empfand ich es als nicht einfach, diese 30 Artikel aus dem Kopf zusammenzukriegen. Daran knüpfte gut der Human Rights Based Approach an, bei welchem verschiedene Konzepte medizinischer Ethik angesprochen werden, die sich mit der ABCDEF-Regel zusammenfassen lassen.

Den inhaltlichen Abschluss des zweiten Tages bildete die Session zu Health Care in Danger, die von einer externen Referentin namens Agnieszka Cholewinska vom ICRC geleitet wurde. Hierbei war der inhaltliche Input nachrangig, es ging vor allem darum, uns ein Grundverständnis der Thematik mittels Videos und Reflektionen darüber zu vermitteln.

Einen großen Teil des Tages nahm die sogenannte Tabletop-Simulation ein, ein Spiel, das die zuvor erarbeiteten theoretischen Inhalte wie die Triage, den METHANE-Bericht usw.  in die Praxis umsetzte. Schlüssel zum Gelingen der Simulation war dabei natürlich die situationsadäquate Kommunikation.

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Tag 3:

Am Morgen des letzten Tages ging es noch einmal um Health Care in Danger und wie wir mittels Advocacy in unserem lokalen/nationalen Kontext dazu beitragen können. Es gab weiterhin Raum zur Diskussion über das Auftreten von Gewalt in den Gesundheitssystemen der jeweiligen Länder der Teilnehmenden. Dabei stellte sich heraus, dass Gewalt im Gesundheitswesen in vielen Ländern leider gar keine Seltenheit darstellt.

Im nächsten Teil stellte die Programmkoordinatorin für Disaster Risk, Emergencies and Humanitarian Action „ihr“ Programm vor. Außerdem ging Chérine Zaim auf weitere Grundlagen zu Advocacy und zu überzeugendem Auftreten ein. Schließlich wurde noch die Beteiligung der IFMSA in dem Themenfeld der Katastrophenmedizin erläutert. Externe Partnerschaften wie jene zum ICRC wurden vorgestellt, ebenso wie für die kommende Veranstaltung der Global Platform on Disaster Risk Reduction in Cancun, Mexico geworben.

Vor dem Beschluss des ITDM und des Wrap-Up spielten wir ein weiteres Mal die Tabletop-Simulation durch. Nach insgesamt drei Durchgängen verlief jeder Durchgang merklich geschmeidiger, weil, wie so vieles, es letztlich einfach Übung erfordert.